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«Die Lackiererei erstrahlt in neuem Glanz»

Wo es früher nach Farbe und Lack roch, wird  heute gekocht, gegessen und getrunken, diskutiert, gespielt oder einfach gemütlich etwas Zeit verbracht. Aus der alten Lackiererei der Arche Therapie Bülach ist nach längerer Umbauphase und einigen Hürden ein Aufenthaltsraum geworden, der im neuen Glanz erstrahlt.      

Dass ein Aufenthaltsraum für Teilnehmende der beruflichen Re-Integrationsmassnahmen fehlte, fiel im nach dem Start dieses neuen Angebots niemandem auf, schliesslich war Sommer und die Mitarbeitenden konnten die Mittagspausen bei warmen Temperaturen draussen verbringen. Mit dem Einzug des Herbstes und damit den kühleren Temperaturen entstand das Bedürfnis nach einem geschützten und beheizten Aufenthaltsraum. Dafür bot sich die ehemalige Lackiererei, direkt neben der Schreinerei gelegen, perfekt an. Allerdings war der grosse Raum bis unter die Decke mit Gerümpel gefüllt. Bevor die Arbeiten im Detail angegangen wurden, musste zuerst alles ausgeräumt und entsorgt werden – erst dann koordinierte Arbeitsagoge Christian Fehr die anstehenden Aufgaben. Glücklicherweise wies jede:r der Massnahmen-Teilnehmenden aufgrund der jeweiligen beruflichen Tätigkeit in der Vergangenheit nützliche Kompetenzen auf – oder eignete sich diese im Verlauf des Umbaus an. Eine motivierte Truppe nahm es mit der alten, renovations- und sanierungsbedürftigen Lackiererei, auf mit dem Ziel, dereinst die Mittagspause in einem gemütlichen Raum verbringen zu können.

Am Fusse des Bergs oder im Angesicht eines Mammuts
So muss sich der Umbautrupp in etwa gefühlt haben, angesichts der anstehenden Arbeiten. Um Kosten einzusparen, entschied Christian Fehr Manch eine:r entdeckte schlummernde «Bautalente» in sich und packte mit sichtlicher Freude an. So schritten die Arbeiten denn flott voran. Die fleissigen Hände spitzten, pflasterten, spachtelten, sägten und strichen. Fast täglich konnten kleinere und grössere Fortschritte beobachtet werden und nach einigen Wochen eröffnete sich Interessierten ein Raum, der den Namen verdiente. Aber keine Baustelle ohne Pannen oder «galoppierende Wunschliste». So wünschten sich die Teilnehmenden beispielsweise während des Baus der Küche, dass die Toilette doch ausserhalb des Raums gebaut werden möge und nicht neben der Küche.  Zudem versetzten sie kurz vor Abschluss der Arbeiten die frisch montierten Lampen noch etwas, damit diese schlussendlich am richtigen Platz Licht spenden. 

Ende gut – (fast) alles perfekt!
Der Winter hatte zwar schon längst begonnen, der Bezug des Aufenthaltsraums hinkte dem Terminplan stets etwas hinterher. Doch im Januar wurde der Raum endlich bezogen – und ob ein paar Wochen früher oder später – tat letztendlich der Freude keinen Abbruch. Vielleicht werkelt oder optimiert der eine oder die andere hier und da auch in den kommenden Wochen noch etwas herum, definitiv muss aber niemand mehr in der Mittagspause frieren oder im Regen stehen! Allen, die daran mitgearbeitet haben, gebührt ein grosses Kompliment. Den Firmen, die das Projekt grosszügig mit Rabatten, Gratisarbeiten oder Sponsoring unterstützt haben, ein herzliches Dankeschön! Was aus der ehemaligen Lackiererei geworden ist, lässt sich wahrlich sehen! Ob das geplante Einweihungsfest im Frühling durchgeführt werden kann, hängt, wie so vieles, am Coronavirus. Schön wäre, es würde endlich verschwinden – es steht keinesfalls auf der Gästeliste!