Freiwilligenarbeit: SRF Tagesschau besucht die Kinderbegleitung
Etwa alle fünf Jahre veröffentlicht die SGG (Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft) ihren «Monitor» zur Freiwilligenarbeit. Das SRF berichtete zur Publikation der neusten Ausgabe und besuchte dazu auch unsere Kinderbegleitung an der Langstrasse.
Die Schweiz wäre nicht wie sie ist, ohne die Freiwilligenarbeit Hunderttausender. Ob beim Samariter- oder Turnverein, ob in der freiwilligen Feuerwehr oder auch als Begleiter:in bei der Arche Kinderbegleitung. Vor über 200 Jahren wurde die SGG gegründet und fördert seither das zivilgesellschaftliche Engagement bei uns in der Schweiz. Dazu führt sie seit 2001, dem Jahr der Freiwilligenarbeit der Vereinten Nationen Forschungs- und Förderungsaktivitäten in der Schweiz durch. Im erwähnten Monitor berichtet sie alle paar Jahre von den Entwicklungen bei diesem Thema. Gemäss der SGG können viele gesellschaftlich notwendige Leistungen, die früher ausschliesslich von der Familie und im Laufe der Zeit zunehmend vom Staat erbracht wurden, langfristig heutzutage nur mit Hilfe von Freiwilligenarbeit gewährleistet werden. Zukünftige Tendenzen sind sehr schwierig zu erkennen.

Die Menschen hinter den Engagements
Im SRF-Beitrag ging es darum, nebst den Erkenntnissen, Zahlen und Fakten des Monitors der SGG («Freiwilligen-Monitor Schweiz 2025») auch über die Menschen hinter solchen Engagements zu berichten. Stellvertretend für unzählige Menschen in diesem Land, stellte er Anja Huwald, eine unserer rund 180 Kinderbegleiter:innen vor. Woche für Woche trifft sie sich mit ihrer anvertrauten Jugendlichen Shathviha, um gemeinsam zu arbeiten. Dazu gehören beispielsweise das Besprechen von Aufgaben, das Entwickeln von Lernstrategien, aber manchmal auch einfach ein kleines Spiel oder das Diskutieren über aktuelle Geschehnisse in der Region und auf der Welt. Die Motivation hinter jedem Engagement ist mannigfaltig. Anja erzählt im Portrait, dass es ihr persönlich darum geht, etwas für die Gesellschaft zu tun. Sie sei begünstigt gross geworden, habe eine gute Ausbildung gehabt und möchte nun, da es ihr gut gehe, etwas weitergeben. Das sei ihr sehr wichtig. Und es ginge ihr auch um sozialen Frieden und gesellschaftliche Ausgeglichenheit. Barbara Cardu, Standortleiterin der Kinderbegleitung Langstrasse, fügt an, dass den Freiwilligen bei der Arche gemein ist, dass sie sich als privilegiert bezeichnen und, wie Anja, etwas zurück oder weitergeben möchten. Dazu gehören mittler-weile auch viele jüngere Menschen. Noch vor wenigen Jahren bildeten Pensionierte die Mehrheit der Kinderbegleiter:innen. Heutzutage sind es mehrheitlich Berufstätige oder Studierende, welche die rund 220 Kinder und Jugendlichen begleiten.
Eine von vielen Erkenntnissen: Freiwilligenarbeit fördert sozialen Zusammenhalt
Die für den Monitor befragten Menschen im Alter ab 15 Jahren äusserten sich zu ihrem freiwilligen Engagement, zu ihren Motiven und Zielen, aber auch zu Hindernissen, Chancen und Folgen von Freiwilligenarbeit. Die Mehrheit von ihnen ist beispielsweise der Meinung, dass Freiwilligenarbeit den sozialen Zusammenhalt fördert. Dies deckt sich mit der Aussage unserer Kinderbegleiterin Anja Huwald. Eine andere Erkenntnis der Befragung ergibt, dass sich schweizweit die Freiwilligenarbeit auf relativ stabilem Niveau zeigt – trotz Corona. Während der Pandemie nahmen viele Aktivitäten deutlich ab, danach erholten sich die Verhältnisse mehrheitlich wieder. Das Niveau vor Corona wurde aber nicht - oder noch nicht - erreicht. Verglichen mit der Zeit davor, liegt die formelle Freiwilligenarbeit (strukturiert, bei Vereinen, Institutionen usw.) leicht zurück, die informelle (nicht an Organisation gebunden, eher spontan, z.B. Nachbarschaftshilfe, Pflege von kranken Verwandten etc.) etwas stärker. Die Studie zeigt aber nicht nur den leichten Rückgang, sondern auch, dass sich, seit Beginn der Erhebung, die Beweggründe verändert haben. Stand früher ein moralisches Pflichtgefühl im Zentrum, sind es heute individualistische Motive.
Über 12'000 Stunden Freiwilligenarbeit bei der Arche
Die im vergangenen Jahr geleistete Anzahl an Stunden, wird auch in diesem Jahr von über 200 Freiwilligen geleistet. Dies geschieht mehrheitlich bei der Kinderbegleitung, doch auch die Arche Für Familien darf profitieren. Es ist gewissermassen eine Win-win-Situation, wobei festzuhalten ist, dass es die Kinderbegleitung in dieser Art, ohne die vielen freiwillige Begleiter:innen, gar nicht geben könnte. Anders die Arche Für Familien, sie ist nicht massgeblich vom Einsatz Freiwilliger abhängig, doch er macht diverse Angebote wie das Kleidersortieren für die Kleiderbörse oder das Kochen für den Mittwochstreff möglich. Werner beispielsweise kocht für den Treff. Nach seiner Pension reduzierten sich die sozialen Kontakte. Er suchte deshalb eine neue Tätigkeit, in der er andern einen Dienst erweisen kann, die ihm Spass macht, die ihn zeitlich nicht zu stark einschränkt und bei der er neue Menschen kennenlernt.
Sich für einen guten Zweck engagieren - aber wo?
Die Herausforderung ist nicht neu: Wo findet man einen passenden Einsatz? Das Angebot ist gross, der Möglichkeiten viele. Und es gibt ganz viele Menschen, die sich gerne freiwillig engagieren möchten. Sei dies beim Wegräumen von Abfall im Wald, bei der Mithilfe in einer Gassenküche, oder beim Organisieren eines Benefiz-Konzerts. Wie aber kommen die Suchenden mit den Anbietenden zusammen. Mittlerweile gibt es auf diesem Gebiet diverse gute Internet-Plattformen. Die Arche Zürich arbeitet seit Längerem schon mit Benevol und anderen Anbietern zusammen, zukünftig auch mit Karma Lama, das vor zwei Jahren gegründet wurde. Einige der grossen Unternehmen in der Schweiz bieten intern ihren Mitarbeitenden aktiv die Möglichkeit, sich für einen guten Zweck zu engagieren. Dies kann durch das Vermitteln entsprechender Kontakte geschehen oder auch durch das Zurverfügungstellen von Zeit durch das Unternehmen (z.B. eine Stunde pro Woche). Auch ein Anruf bei der Gemeindeverwaltung oder der Kirche des Ortes, wo man wohnt, kann für Suchende bereits zum Erfolg führen.
Für unsere Kinderbegleitung suchen wir stets motivierte Menschen mit Herz und Köpfchen, die Kinder und Jugendliche bei den Schulaufgaben unterstützen und ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung weitergeben.
Wir bieten regelmässige und planbare Freiwilligen-Einsätze. Werden Sie Kinderbegleiter:in und damit zu einer wichtigen Bezugsperson.
Sie können sich stets direkt bei uns melden. Wir freuen uns auf Sie!