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«Kinderbegleitung, eine Herzensangelegenheit?»

Es gibt unzählige Gründe, sich als Kinderbegleiter:in zu engagieren. Für die einen ist es schlicht eine Herzensangelegenheit, andere beispielsweise sehen es als Beitrag, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Im Interview erzählt Luzia B., was sie bewegt, ein Kind zu begleiten. 


Ist die Kinderbegleitung auch für dich eine Herzensangelegenheit und wenn ja, möchtest du erzählen warum? 
«’Herzensangelegenheit’ klingt für mich vielleicht ein bisschen pathetisch. Ich wollte einfach in dieser Welt an irgendeiner Stelle etwas Sinnvolles tun neben meiner Berufstätigkeit. Ich habe mich gefragt, was ich gerne machen würde und was ich gut kann. Kinder liegen mir sehr am Herzen, sie sind unser aller Zukunft. Eine gute Ausbildung ist eine der wichtigsten Grundlagen für ihr Leben. Leider haben nicht alle Kinder die gleichen Startchancen. Hier unterstützt die Arche Kinderbegleitung. Meine Erfahrungen durch die Erziehung meiner mittlerweile erwachsenen Kinder und in Deutschkursen für Ausländer:innen kann ich hier gut einsetzen.» 

Kannst auch du von deinem begleiteten Kind etwas lernen oder für dein Leben mitnehmen? 
«Ja. Zunächst natürlich immer wieder das Bewusstsein, wie gut es uns hier in der Schweiz geht. Interessant ist es auch, von ganz anderen Lebenswegen, einem anderen Land und/oder anderen Lebensvorstellungen zu erfahren.» 

Worin kann die Kinderbegleitung nachhaltig unterstützen, wo es die Schule allenfalls nicht vermag? 
«Sicherlich können eineinhalb Stunden bei Arche nicht alles ‘umkrempeln’. Aber ich denke, die Kinder erhalten hier individuelle Unterstützung und Wertschätzung, die über das, was sie in der Schule erfahren können, hinausgeht. In meiner Begleitung knüpfe ich vor allem bei den Hausaufgaben an. Der Jugendliche Schüler, den ich begleite, weiss sehr genau, wofür er meine Hilfe braucht. Von anderen Begleiter:innen weiss ich aber, dass da z.B. mehr gespielt wird. Also wird bei dem angesetzt, was das jeweilige Kind bzw. der Jugendliche gerade braucht. Sehr gut finde ich bei Arche Kinderbegleitung Seebach, dass wir mit unserer Standortleiterin eine feste und kompetente Ansprechpartnerin haben, die auch in Kontakt mit der Schule steht.» 

«Es braucht nicht viel Aufwand und ist eine Bereicherung.» 

Wie gross ist der zeitliche Aufwand für deine Freiwilligenarbeit? Wie kannst du ihn leisten, oder anders gesagt, musst du auf etwas verzichten? 
«Da sind die eineinhalb Stunden pro Woche bei Arche (plus Wegzeit). Manchmal bereite ich kleine Übungsaufgaben vor, falls E. mal aus der Schule nichts Dringendes mitbringt. Mit E. habe ich vereinbart, dass er mich auch mal während der Woche kontaktieren kann, wenn er eine dringende Frage hat. Aber das ist Sache jedes:r einzelnen Kinderbegleiters:in und nicht unbedingt gefordert. Ich habe nicht das Gefühl, wegen der Kinderbegleitung auf etwas verzichten zu müssen, zumal mir die Treffen Freude bereiten.» 

Möchtest du ganz spontan noch etwas zur Kinderbegleitung sagen? 
«Vielleicht zum Abschluss noch ein allgemeines Statement zur Kinderbegleitung: Ich würde mir wünschen, dass alle Kinder und Jugendlichen, die gerne eine Begleitung hätten, diese auch erhalten können. Sie haben es alle verdient, unterstützt zu werden. Es braucht nicht viel Aufwand und ist eine Bereicherung. ‘Angst vor den Schulaufgaben oder sonstigen Problemen braucht man nicht zu haben, es gibt hier an allen Standorten für alle Fälle eine gute Unterstützung mit Material und mit Gesprächsmöglichkeiten.» 

Herzlichen Dank für dein Engagement und deine Offenheit! 

 

Bei der Arche Zürich gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich freiwillig für andere Menschen einzusetzen: 

Freiwillige Begleitperson werden
180 Kinder und Jugendliche finden in der Arche Kinderbegleitung jedes Jahr Unterstützung beim Schulaufgaben lösen und Deutsch üben. Für unseren Standort in Zürich Seebach suchen wir Freiwillige mit Köpfchen, die ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung weitergeben. Und vielleicht auch ein Stück ihres Herzens! Interessiert?