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Unbeschwerte Stunden für Kinder, Unterstützung und Beratung für Eltern

Die Zahl erschreckt: Rund 100’000 Kinder leben in der Schweiz mit einem Elternteil, der Alkohol oder eine andere Substanz auf problematische Weise konsumiert und an einer Abhängigkeitserkrankung leidet. Diesen Kindern sollte vielfältige Unterstützung zukommen, denn sie sind auf Grund ihrer Lebenslage multiplen Risikofaktoren ausgesetzt, die sie in ihrer Entwicklung beeinflussen können. «Die Situationen dieser Familien sind sehr unterschiedlich. Viele leben jedoch isoliert und oft haben die Kinder Scham- und Schuldgefühle. Nicht selten übernehmen die Kinder zu Hause Aufgaben, welche die Eltern erledigen müssten», erklärt Bruno Stalder, Sozialarbeiter in der Arche Für Familie.  Die Kinder hätten jedoch ein grosses Bedürfnis nach Zugehörigkeit in einer Gemeinschaft. «In unserer Arbeit wollen wir viele Schutzfaktoren der Familien und insbesondere der Kinder stärken. Wichtige Resilienzfaktoren für Kinder sind beispielsweise stärkende Bezugspersonen ausserhalb der Familie, sinnvolle Freizeitaktivitäten sowie eine offene Kommunikation». Die Arche Für Familien ermöglicht ihnen und ihren Angehörigen einen geschützten Rahmen und verschiedene niederschwellige Begegnungs- und Gesprächs-Angebote. So können die Kleinen unbeschwert spielen oder basteln, während sich ihre Eltern mit anderen austauschen oder Beratung durch eine der anwesenden Fachpersonen erhalten. «Wir befähigen die Eltern beispielsweise darin, schwierige Themen altersgerecht mit ihren Kindern zu besprechen», erläutert der Sozialarbeiter einen Teil seiner Arbeit mit Betroffenen.
 
Vom 11. bis zum 17. März findet zum sechsten Mal die schweizweite Aktionswoche «Kinder von Eltern mit Suchterkrankung» statt. Mehrere Organisationen und Institutionen führen Veranstaltungen durch und leisten viel Öffentlichkeitsarbeit, damit diese Kinder und Jugendlichen eine Stimme erhalten. Die Arche Zürich unterstützt die Filmvorführung «Löwenzahnkind», der am 14. März in Zürich einem Fachpublikum gezeigt wird. Der Schweizer Dokumentarfilm begleitet Jasmin, selbst eine Betroffene und Mitbegründerin des Vereins Löwenzahnkinder, auf ihrer Reise nach Portugal, wo sie ihren ehemals Heroinabhängigen Vater besucht. Sie und weitere Betroffene erzählen ihre Geschichten, die von Ausgrenzung, Ablehnung und Vorurteilen handeln.

Als Löwenzahnkinder werden allerdings nicht nur junge Menschen aus suchtbelasteten Familien genannt. Die Bezeichnung umschreibt grundsätzlich Kinder, die mit prekären Lebensumständen und Traumata besser umgehen können und sich gegenüber schwierigen Situationen resilienter zeigen. Die namensgebende Pflanze gilt ebenfalls als sehr widerstandsfähig, erkämpft sich fast überall ihren Weg, unterstützt als Heilpflanze bei Veränderungen und schenkt Lebenskraft. 

Die Kinder und ihre Bezugspersonen erhalten in den Räumlichkeiten der Arche Für Familien Unterstützung für die vielen herausfordernden Themen im Alltag und können einen Ort der Begegnungen besuchen; ein vielleicht erster Schritt auf dem Weg in ein leichteres Leben.

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Geplante Filmvorführungen:
11.03.24:     Kino Aarau, Saal 3, Kasinostrasse, Aarau. 18 Uhr (öffentlich)
13.03.24:     Stiftung Suchthilfe, Kino Kinok, St. Gallen. 20 Uhr (öffentlich)
14.03.24:     Karl der Grosse, Kirchgasse, Zürich. 17.30 Uhr
18.03.24:     Suchtprävention Bezirk Bülach, Kirchgemeindehaus 
                       Reformierte Kirche Kloten, 16:00 Uhr

Weiterführende Informationen
Begegnungsort Arche Für Familien
Zum Film-Trailer «Löwenzahnkinder»
Schweizweite Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien
Der Verein «Löwenzahnkinder»