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Klient:innen teilen ihre Geschichten

Ein kleiner Einblick in die Erlebnisse und Erfahrungen der Klient:innen aus unseren verschiedenen Betrieben.

Jedes Jahr finden über 600 Menschen bei uns Hilfe, die sie auf ihrem persönlichen Weg weiterbringt.

Bericht der Arche Für Familien:

Werdendes Elternpaar

Ein junges, werdendes Elternpaar suchte bei uns Rat. Sie freuten sich zwar sehr auf das Kind, gleichzeitig waren sie stark überfordert mit der Situation: beide waren noch in Ausbildung, lebten getrennt und verfügten kaum über finanzielle Ressourcen.

Beim Erstgespräch zeigte sich, dass die Schwangerschaft durch die herausfordernde psychosoziale Situation stark belastet war. Reale Existenzängste erschwerten das elterliche vorgeburtliche Bonding, das für die spätere Bindungsentwicklung zwischen Eltern und Kind und somit für die gesunde Entwicklung des Kindes von grosser Bedeutung ist.

In Zusammenarbeit unserer Sozialarbeiterin erhielt das Paar sozialberaterische Unterstützung in administrativen Angelegenheiten betreffend Sozialversicherungsrecht und Finanzen, was zu einer dringend notwendigen emotionalen Entlastung führte. Dies ermöglichte unserer Psychologin, das Paar im Übergang zur Elternschaft therapeutisch zu begleiten.

* Aus Respekt vor der Privatsphäre der bei uns Schutz und Hilfe suchenden Menschen veröffentlichen wir keine richtigen Namen.

Bericht eines Klienten der Arche Therapie Bülach:

«Heute bin ich Chefkoch.»

E.S.* lebt heute seinen Traum. Dies war jedoch nicht immer so. Nach über 15 Jahren Drogenkonsum ist er in die Arche Therapie Bülach eingetreten. Er erinnert sich: «Ich kam in die Arche, um mein Leben zu ändern. Hierzu gehörte eine Lehre, ein Abschluss, eine Arbeit, eine Wohnung, soziales Umfeld. Deshalb bin ich von meinem ursprünglichen Wohnort weggegangen.»

In der Therapie Bülach fand er eine Tagesstruktur mit Beschäftigungen im Garten, in der Schreinerei, im Haushalt und in der Küche. Und da merkte er, dass für ihn Kochen mehr ist als ein Hobby. «Die Kreativität beim Kochen faszinierte mich schon immer», erzählt er. «Als ich noch abhängig war, hatte ich sehr wenig Geld für Essen. Ich öffnete den Kühlschrank und zauberte mir eine Mahlzeit, mit dem was da war. Das braucht ein bisschen Fantasie.»

E.S. erhielt - organisiert von seiner Arche-Bezugsperson - die Möglichkeit, drei Tage in einer Grossküche zu schnuppern. Daraus wurden zwei Wochen, dann ein dreimonatiges Praktikum und schliesslich sogar eine Lehrstelle. Die Lehre als Koch schloss er mit Erfolg ab. Er erzählt strahlend: «Dann hat mein Leben so richtig angefangen. Zum ersten Mal war ich nicht nur «E.» sondern «E. der Koch»!» Und heute ist er Chefkoch.

Freudig berichtet er: «Die Alterssiedlung wurde neu gebaut. Ich durfte die ganze Küche selber einrichten, habe bestimmt, was ich alles brauche.» Er ist verantwortlich für die Menüplanung, für die Bestellungen, beschäftigt Hilfsköche, kocht mit Begeisterung und ist mit seiner offenen und fröhlichen Art bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr beliebt.

An die Zeit in der Therapie Bülach erinnert er sich: «Ohne Arche, das wäre nicht gut gegangen. Ich wäre wieder irgendwo am konsumieren oder vielleicht noch schlimmer. Ich wollte ein drogenfreies Leben führen. Aber ich wusste nicht wie und wo. Ich brauchte eine Tagesstruktur, Ordnung in meinem Leben. Die Arche hatte mir während 1 ½ Jahren diese Basis gegeben. Von hier konnte ich mich orientieren und mein Leben aufbauen. Heute habe ich meinen Traumberuf, eine eigene Wohnung und neue Freunde.» Motiviert erzählt er weiter: «Ich habe natürlich noch mehr Träume. Eine Familie, ja, jetzt habe ich den Kopf frei dafür. Vorher konnte ich kaum für mich selber sorgen, darum kam das nie in Frage. Aber jetzt wäre der Moment da.»

* Aus Respekt vor der Privatsphäre der bei uns Schutz und Hilfe suchenden Menschen veröffentlichen wir keine richtigen Namen.

Bericht einer heute erwachsenen Frau, die als Kind die Arche Kinderbegleitung besuchte:

«Ich möchte einfach danke sagen»

«Liebe Frau Beusch, ich wollte mich noch ganz herzlich bedanken für Ihr Engagement, das Sie mir und den vielen anderen Kindern dazumal entgegengebracht haben. Ihre knapp 1-2 Stunden pro Woche hatten mir, wenn ich so zurückblicke, sehr viel gebracht und ich bin ganz froh darüber, dass es solche Menschen wie Sie auf dieser Welt noch gibt. Ich weiss noch, als ich klein war, konnte ich es nicht glauben, wie Menschen ohne Lohnentschädigung, also gratis, arbeiten gehen. Mittlerweile nach fast 20 Jahren kann ich es ein bisschen besser verstehen, aber komme immer noch nicht ganz aus dem Staunen. Nichts desto trotz möchte ich Ihnen hiermit einfach nur danke sagen.»

Diese Zeilen erhielt Ruth Beusch, sie ist seit langer Zeit Freiwillige in unserer Arche Kinderbegleitung und begleitete Sabrina während ihrer ganzen Schulzeit. Die mittlerweile 30jährige Frau wohnt ausserhalb von Zürich und arbeitet heute als Sachbearbeiterin. Nach der Schule hatte sie die KV-Lehre absolviert und sich später zur Marketing-Assistentin weitergebildet. «Ich war schlecht in der Schule», erinnert sie sich. «Ohne die Arche hätte ich es bestimmt nicht in die Sekundarschule geschafft und hätte sehr schwer eine Lehrstelle gefunden.»

Ihre Eltern waren aus Italien in die Schweiz gekommen und Sabrina lernte erst im Kindergarten deutsch. «Es ist wichtig, dass man jemanden hat, der die Schul-Aufgaben erklären kann. In der Schule hatte es zwanzig andere Kinder, da konnte ich nicht ständig die Lehrerin fragen, wenn ich nicht weiter wusste», erzählt die junge Frau in astreinem Zürideutsch. Ihre Eltern konnte sie auch nicht fragen, aufgrund der Sprachbarriere verstanden sie die Aufgaben nicht.

So kam Sabrina jede Woche in die Arche Kinderbegleitung. «Ich bin gerne gegangen und war sehr froh, dass mir jemand geholfen hatte. Die Hausaufgaben waren gemacht und ich konnte auch spielen.» Mit strahlenden Augen erzählt Sabrina: «Ich liebte «Das verrückte Labyrinth», wir hatten dieses Brettspiel sehr oft gespielt.» Über Frau Beusch berichtet sie: «Sie ist eine liebe Person, hatte mich angesprochen, wenn sie gemerkt hatte, dass es mir mal nicht gut gegangen ist. Wir haben manchmal einfach nur geredet.»

Sabrina erinnert sich auch an Erlebnisse und Ausflüge, an gemeinsames Schlitteln und Kinobesuche. Ihre Mutter kümmerte sich sehr liebevoll um sie und ihre beiden Brüder, kannte aber die Möglichkeiten in der Schweiz nur schlecht. Dadurch hatte sie mit den Kindern nicht viel unternommen. Durch Frau Beusch habe Sabrina erleben dürfen, was man hier alles machen kann. «Jetzt bin ich älter und reifer, ich schaue zurück und denke, es war sehr wertvoll. Ich wollte mit meinem Brief einfach danke sagen.»

* Aus Respekt vor der Privatsphäre der bei uns Schutz und Hilfe suchenden Menschen veröffentlichen wir keine richtigen Namen.

«Nach 3 Jahren Obdachlosigkeit war ich froh, dass ich bei der Arche einen Wohnplatz bekommen habe.» D.H.

«Die Arche war für mich die letzte Chance, nach einem Zusammenbruch mein Leben in Ordnung zu bringen.» M.S.

«Kasperlitheater mit Frau Oppliger macht Spass und ich kann dabei Deutsch lernen.» Leonardo

«Ich möchte meine Zügel wieder selbst in die Hand nehmen.» M.V.

«Die vielfältigen Arbeiten in der Natur und im Haus bereichern mein Leben.» K.L.

«Ich arbeite gern im Arche Brockenhaus, weil es spannend ist und wir ein gutes Team sind.» H.H.

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